Usbekistan vom 21.07.2019 – 31.07.2019

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Hotel Minzifa

22.07.2019

Bukhara (4 Nächte)

Unser 1. Frühstück in Usbekistan ?? in Bukhara. Im Innenhof werden die Tische gedeckt und wir bekommen was das Herz begehrt. Tee, grün oder schwarz, natürlich auch Kaffee für Kolle, Brot, Butter, Käse und Wurst, Gurken, Tomaten, Eier in jeder Ausführung, Aprikosen und Feigenmarmelade, Honig, Melonen sowie Joghurt. Es ist dort morgens noch frisch und gemütlich. Wir stärken uns ganz in Ruhe, bevor wir die Stadt erkunden.

Hier reihen sich eine Karawanserei sowie zahlreiche Medresen an die nächste, eine ist schöner oder älter als die andere. In fast allen Gebäuden findet man kleine Geschäfte, bzw, Handwerker, die ihre Sachen feilbieten. Momentan ist Nebensaison und es ist nicht viel los. Doch auch wir möchten einige Sachen einkaufen, denn was macht man denn sonst auf der Seidenstraße?

Die Stadt Bukhara ist bekannt für Ihre Seide, Messer und Scheren sowie Textilien, wie z. B. die Suzanis, bestickte Decken, die als Wandbehang in Jurten oder als Bettbezug benutzt werden. Auch werden zum Teil sehr schöne Miniaturmalereien angeboten.

Also verbringen wir den ersten Tag mit bummeln.

23.07.2019

Heute wollen wir zur Bukhara Brilliant Silk factory. Wir haben gehört, das wir uns die Produktion anschauen und auch dort Seide einkaufen können. Wir fahren mit dem Taxi dort hin.

Taxifahren ist auch in Usbekistan billig, in der Stadt zahlen wir für eine größere Fährt ca. 0,80 €.

Wir melden uns bei der Silk Factory, kurz BBS beim Pförtner an. Als wir auf unseren Führer warten, erzählt er uns, dass er während der Sowjetzeit 2 Jahre in der DDR (Wittenberg) stationiert war, bis dort alles zusammenbrach.

Und dann wird es für uns wirklich sehr spannend, ein junger Angestellter führt uns durch die gesamte Produktion und zeigt uns Schritt für Schritt die Seidenproduktion.

Die Firma BBS ist in privaten Händen und sie liefern ihre Seidenstoffe in viele Länder, auch nach Italien und Japan.

Zuerst werden die Kokons aussortiert. Es gibt bei ihnen drei Qualitäten. Nach der Sortierung gehen die Kokons zu einer Laborkontrolle und werden anschließend weiterverarbeitet.

Dann kommen die Kokons in ein Wasserbad und laufen auf kleinen Schiffchen in einer „Rundmaschine“ zu einem Teller, wo Bürsten die Fäden ziehen, die dann von einer Mitarbeiterin von Hand zusammengeführt werden zu einem Faden.

Ein Kokon hat 1000 m Faden. Jeweils 8-9 Kokons werden zu einem Faden zusammengeführt.

Dann werden die Seidenfäden auf eine große Haspel, bzw. Rollen aufgewickelt.

Die Firma BBS hat alte Webstühle aus China die noch im „langsamen“ Tempo Seidenstoffe weben sowie auch sehr große moderne Webstühle, die schnell und effizient Seidenstoffe oder auch, wie hier im Beispiel einen wunderschönen Seidenstoff auf Baumwollkette im Auftrag einer italienischen Firma für Herrenmode weben.

Die Seidenfäden werden in der eigenen Färberei gefärbt.

Und die Firma BBS hat eine eigene kleine Designabteilung sowie Näherei.

Es war eine hochinteressante Führung und für mich ein einmaliges Erlebnis auf der Seidenstraße zu sehen, wie die fleißigen Frauen einhändig mit geschickten Fingern die feinen Fäden der Seidenraupe wieder zusammenbinden, wenn sie reißen.

Übrig bleiben die Raupen ?, die in der abgewickelten Hülle vor sich hinzucken. Das ist kein schöner Anblick, nicht nur für Veganer.

Aus diesen „Resten“ wird Seife hergestellt, die man im Shop der Firma kaufen kann.

Diese Seife kaufen wir jedoch nicht, sondern schöne Seidenstoffe, Tücher und Kokons für die Gesichtspflege.

Nun zieht die Karawane wieder weiter in die Stadt. Bodo und ich schlendern noch ein wenig durch die Gassen und entdecken ein Art House vor dem ein Schild den besten Tee in Mittelasien anbietet. Es ist auch wieder eine alte Karawanserei und einen Tee können wir gut gebrauchen. Nun sitzen wir im Innenhof neben einem Miniaturmaler, der Tee schmeckt wirklich sehr gut und kommen mit dem Maler ins Gespräch.

Ich hatte schon vorher damit geliebäugelt ein Bild zu kaufen und weil mir die Art des Künstlers gefällt, fragte ich ihn, ob er auch Bilder im Auftrag anfertigt. Eine Karawane mit dem Tapir Volvo war die Idee. Und jetzt gleich ziehen wir los und schauen uns an, wie das Bild geworden ist.

Die Karawanserei Katze (Pikinesenart)

24.07.2019

Nach dem Frühstück ziehen wir los, erst einmal in die Bank zum Geldwechseln und dann wollen wir uns das Samaniden Mausoleum anschauen. Die Samaniden waren die erste nichtarabische Herrscherdynastie nach Eroberung Zentralasiens durch die Araber. Vermutlich um das Jahr 900 hat Ismail bin Ahmad das Mausoleum errichtet. Ismail war ein Herrscher und Politiker.

Dieses Mausoleum hat unzerstört all die Jahre unbeschadet überlebt. Selbst der Zerstörungswut durch Dschingis Khan ist es nicht zum Opfer gefallen. Es lag mitten in einem Friedhof und war vermutlich komplett mit Sand verschüttet gewesen. Man hat es wieder ausgegraben und es war tatsächlich unzerstört. Vom Friedhof sieht man jetzt nichts mehr, rundherum ist ein kleiner Vergnügungspark, ein See im Park und nicht weit davon der große Basar.

Erst einmal Pause

Das Mausoleum ist tatsächlich ein herrliches Bauwerk. Es besticht durch die unterschiedlichen Anordnungen der sandfarbenen unglasierten Ziegel. Und laut Reiseführer ist es wohl das älteste Mausoleum Zentralasiens.

Danach kaufen wir auf dem Basar ein, Weintrauben und Nektarinen sowie schöne Streichhölzer. Dann probieren wir die gebrannten gesalzenen Aprikosenkerne, die uns sehr gut schmecken und die wir auf der Fahrt morgen nach Samarkand bestimmt gut knabbern können.

Am Nachmittag holen wir dann unser Bild ab, Farrukh malt noch gerade an einem 2. Bild. Das erste gefällt uns schon einmal sehr gut. Wir sollen doch warten, bis er fertig ist, dann können wir uns das schönste aussuchen.

Das machen wir doch gerne, zumal der Tee so gut schmeckt. Außerdem wollen wir uns von der Fotoausstellung nebenan noch ein paar Postkarten mitnehmen.

Wir entscheiden uns für das 1.Bild, kaufen ihm dann aber auch noch ein 2. Bild ab, was mir sehr gut gefällt.

Farrukh Askurov

Auf dem Rückweg kommen wir noch einmal an den schönen Gebäuden Bukharas vorbei, hier noch ein paar Fotos

Später kommen wir noch bei einer Schmiede vorbei, der die Messer und Scheren verkauft. Er erzählt uns, dass sue dieses Handwerk schon in 6. Generation machen. Nun ja, es gibt viele Stände mit fast gleichem Angebot, aber immerhin hat er eine kleine Werkstatt. Wir kaufen eine kleine Vogelschere für unsere „Schnibbelmaus“ in Amelsen und ein Messer.

Antike Vogelschere für schwere Stickereiarbeiten

25.07.2019

Samarkand (4 Nächte Antica B&B)

Unsere Karawane zieht weiter auf der alten Seidenstraße M37 gen Osten. Es ist kühl geworden, in Samarkand sind es 35 Grad.

Die Landschaft von Bukhara nach Samarkand ist flach und ich kann sie gar nicht richtig beschreiben, eher langweilig.

Sie ist bäuerlich geprägt. Man sieht am Wegesrand zwar Bäume und Sträucher sowie Felder mit Baumwolle und auch Sonnenblumen, aber nichts davon sieht wirklich schön aus im Vergleich mit europäischen Feldern. Es ist staubig, na klar. Ab und zu sehen wir auf den Wegen kleine Eselskarren, die voll bepackt sind und Feldarbeiter. In den Dörfern werden Brote angeboten, die frisch gebacken aus den runden Tonöfen kommen, die am Wegesrand stehen. Zur Mittagszeit werden große Grillstationen angefeuert und Schaschlik gegrillt. Die Reisenden sowie auch die Einheimischen sitzen unter den Bäumen im Schatten, oftmals auch wieder auf den großen „Betten“, stärken sich oder halten ihren Mittagsschlaf.

Doch dann sind wir nach 270 Kilometern endlich in Samarkand. Wir finden schnell unser Antica B&B und tatsächlich ist es wie beschrieben ein kleines grünes Gartenparadies. Es wird von 2 Schwestern betrieben, eine spricht Deutsch, sie ist Dolmetscherin. Wir werden freundlich begrüßt und bekommen Tee und Kuchen sowie Brot und frisch zubereitete Aprikosen- und Maulbeermarmelade.

So vergessen wir schnell den kleinen Zusammenstoß des Volvos mit einem Türeingang in der engen Zufahrt zur Pension. Die Nachbarn haben sich auch nicht groß aufgeregt und die Ecke ist sicherlich schnell wieder verputzt.

Hier werden wir uns wohlfühlen.

Die Schwestern bieten ihren Gästen auch ein Abendessen an, heute gibt es diverse Salate, eine Suppe und Plov.

Von Plov haben wir schon viel gehört, meistens jedoch wurde uns davon abgeraten, weil es stark nach Hammel schmecken soll. Aber Hausgemacht möchten wir das Reisgericht mit Möhren und Rindfleisch doch probieren. Wir sollen pünktlich um 20:00 Uhr zum Essen kommen, denn heute sind viele Gäste da und wenn Plov fertig ist, muss es auch auf den Tisch.

Dies alles und noch mehr erzählen uns die Schwestern, während wir uns mit ihrn gemeinsam alte Handarbeiten anschauen, die eine Frau zum Verkauf vorbeigebracht hat. Sie kauft die Handarbeiten in den Dörfern auf und geht von Haus zu Haus oder auf den Flohmarkt und verkauft die dort. Ich kaufe einen „Morgenmantel“ und einen kleinen Wandbehang, Uli einen langen schmalen Wandbehang aus dem sie sich eine Tischdecke nähen möchte.

Aber dann müssen wir los.

Wir fahren mit dem Taxi zum Registan und wollen uns noch bei Sonnenuntergang diese imposanten Gebäude anschauen. Der Taxifahrer fordert einen stolzen Preis pro Person. Das haben wir alle noch nie gehört und überlegen kurz, ob wir uns verhört haben oder ob wir uns jeder ein Taxi bestellen sollen. Aber wir sind vernünftig und fahren gemeinsam. Uns wird auch von anderer Seite diese besondere Regelung der Taxifahrer in Samarkand bestätigt.

Der Registan ist leider weitläufig gesperrt, weil Musiker dort für das internationale Folklorefestival Sharq Taranolari proben, das Ende August stattfindet.

Wir lauschen den Klängen des Orchesters und den für unsere Ohren ungewöhnlichen Gesängen der Männer und Frauen. Schön!

Wir kommen pünktlich zurück in die Pension und die anderen Gäste sitzen schon. Unser Tisch ist bereits mit den Salaten gedeckt und sie schmecken sehr gut. Auch die danach servierte Gemüsesuppe schmeckt vorzüglich. Und dann kommt das Plov. Ich sehe schon in jeder Portion eine mitgekochte Knoblauchknolle und Kreuzkümmel. Das sieht bereits lecker aus. Und tatsächlich, es schmeckt auch so. Wir haben also tatsächlich eine Küche gefunden, in denen die auf den Märkten so zahlreich angebotenen Gewürze in der Küche verarbeitet werden.

Ein Gruß an die Köchin.

27.07.2019

Heute sind Kolle und Uli abgereist nach Taschkent, sie fliegen nach Deutschland zurück auf eine Hochzeit. Dies war schon von Anfang an geplant. Sie werden versuchen das Auto irgendwo sicher in Taschkent unterzustellen, hoffentlich klappt das.

Wir bleiben noch 2 weitere Tage in Samarkand, weil es noch soviel zu sehen gibt. Unsere lieben Vermieter vermitteln uns ein Privattaxi, das uns zur Papiermühle bringt. Wir fahren also in einem alten russischem Wolga auf bequemen Plüschsofakissen aufs Land.

Die Papiermühle verarbeitet nur Maulbeerfasern. Die Äste werden geschält, dann von den harten Schalen befreit und gekocht. Anschließend durch einen mit Wasserkraft betriebenen Hammer weich geklopft. Die Fasern kommen in ein Wasserbad und man schöpft mit einem rechteckigen Sieb die Faser aus dem Wasserbad und erhält ein Papier. Dies wird getrocknet und anschließend mit einem Harten Gegenstand, hier einer handlichen Muschel oder einem Horn oder einem Stein zum Seidenglanz geschliffen.

Aus dem Papier werden dort nicht nur schöne Naturpapiere und eingefärbte Papiere hergestellt, sondern auch Kleidung, Taschen, Puppen etc., natürlich musste die Karawane auch dort ein paar Dinge erwerben. Auf dem Grundstück war auch ein kleine Mühle, die Öl presst aus einer Mischung Sesamöl, Leinsaat, Melonenkern und Baumwollsaat. Ich habe das Öl probiert, es schmeckte sehr gut. Zudem erzählte uns der Ölmüller, das dies ein sehr gutes Öl für die Haut sei, was ich gleich an der Hand ausprobierte. Es fühlte sich sehr gut an und roch angenehm. Leider konnten wir diese Mischung nicht kaufen.

Wir tranken im schönen Garten noch ein Tässchen Tee und ließen uns zur nächsten Attraktion fahren, zum Observatorium des Enkels von Timur dem Lahmen.

Mirzo Ulubek hat bereits Ende des 14. Jahrhunderts exakt den Sternenhimmel ausgemessen. Schon damals gab es Kontakte und Treffen mit „deutschen“ und anderen „Europäischen“ Wissenschaftlern.

Die alte Sternenwarte ist natürlich nicht mehr komplett erhalten, aber ein Teil davon ist noch gut sichtbar.

Dieses Observatorium steht in unmittelbarer Nachbarschaft zu der ältesten sogdischen Hauptstadt Afrosiab.

Diese wurde mit Ankunft der Araber im 8. Jhdt. und dann endgültig von Dschingis Khan um 13. Jhdt. zerstört.

Dschingis Khan hat im ganzen Umland grausam gewütet. Wir hoffen, das die Mongolen friedlicher geworden sind, denn nach Kirgisistan und Kasachstan reisen wir auch in das Land von Dschingis Khan.

Hier noch ein paar Stimmungsfotos des Mausoleums von Timur, 50 m von unserem B&B entfernt.

Der Eingang zu unserem B&B

28.07.2019

Heute haben wir uns den Registan angeschaut sowie das Mausoleum der Schirin Bibi Aka.

Beide Gebäudekomplexe sind neu renoviert worden, allerdings in unseren Augen zu schön und nicht im Stil der alten Zeit. Die Gebäude, meist nur die Fassade, wurden für die Augen der Touristen aufgehübscht. Nur vereinzelt sieht man Fotos aus alten Zeiten, schade.

Aber natürlich sieht alles auf den Fotos traumhaft aus. Und die Stimmung sowie die Größe der Gebäude sind sehr Eindrucksvoll.

Unsere Gastgeberinnen Kutbiva und Asisa kämpfen seit einiger Zeit auch gegen die unsinnigen Renovierungsarbeiten in Samarkant. Sie sagen Samarkant ist so schön, es gibt viele alte Bäume und Gebäude, die so erhalten werden müssen. Aber der Staat will eine Art Disneyland aus der Stadt machen und wir können es uns gut vorstellen. Schon jetzt werden moderne Pflastersteine verlegt und merkwürdige Alleen angelegt mit Shops an der Seite. Der alte Basar, die Teestuben und Cafés werden dann durch Fastfoodgeschäften ersetzt.

Wir hoffen, dass die Frauenpower unserer Gastgeberinnen erfolgt hat und das schöne Samarkant erhalten bleibt. Wir drücken die Daumen.

29.07.2019

Wir reisen ab nach Tashkent

Die Usbekische Landschaft ist bis dorthin ziemlich langweilig. Tashkent begeistert uns auch nicht, es gibt große Straßen, riesige Gebäude und Parks, es scheint, als wenn die Stadtplaner sich bei der Gestaltung im Maßstab um eine Null verrechnet haben.

Abends suchen wir verzweifelt nach einem guten Restaurant, aber selbst die vom Hotel empfohlenen traditionellen Restaurants sind wie Fastfoodrestaurants aufgebaut, mit viel grellen Licht und Lauter Musik. So entscheiden wir uns Sushi an einem Stand zu kaufen und es im Hotel zu essen,

Das war aber auch keine gute Entscheidung. Bei uns ist anscheinend die Luft aus. Und am nächsten Tag hat dich tatsächlich auch der Tapir Volvo einen fast platten Reifen. Er leidet also mit uns. Der Neffe des Hotelinhabers fährt mit Bodo in eine Reifenwerkstatt. Die Felge ist kaputt. Der Reifen wird gewechselt und die alte Felge so repariert, das wir sie als Reserverad noch nutzen können.

Es wird Zeit Usbekistan zu verlassen

Unsere letzte Nacht verbringen wir in Margilan, im Hotel Ikat House, auch wieder ein traditionelles Hotel mit Innenhof und Garten.

Am nächsten Tag wollen wir uns noch die hiesigen Seidenfabriken anschauen. Der nette Mann von der Rezeption empfiehlt uns unbedingt beide zu besuchen. Eigentlich wollen wir schnell über die Grenze, aber nun fahren wir erst einmal zur 1. Fabrik. Die Straße dorthin ist ungeteert sowie klein und wuselig und Bodo viel schon gar nicht dort hinein. Aber wir sind richtig. Hinter einer Holztür versteckt sich eine kleine Teppichmanufaktur, in der 6 junge Frauen Teppiche knüpfen. Sie freuen sich sehr über unseren Besuch und wir zeigen Ihnen Fotos unserer Familie, weil sie viel über uns wissen möchten, wir uns aber in den jeweiligen Sprachen nicht verständigen können. Sie freuen sich über unsere Söhne und die Schwiegertöchter, sowie meine Eltern und natürlich die Grosskinder. Das wir mit dem Auto die ganze Strecke gefahren sind finden sie interessant, Die Länder scheinen sie zu kennen, aber wo das alles wirklich ist, vermute ich einmal wissen sie nicht. Wir lachen viel und sie unterbrechen alle ihre unvorstellbar zeitintensive und kniffelige Arbeit, um sich unser Auto anzuschauen.

Gut, das wir uns auch diese kleine Manufaktur angeschaut haben.

Die Vorarbeiterin mit 2 Teppichknüpferinnen

Und weil dieser Besuch nur kurz war, fahren wir noch zur nächsten.

Und das hat sich wirklich gelohnt. Ganz anders als die Fabrik in Buchara ist dies eine Manufaktur, die in Handarbeit die Seidenkokons kochen, dann verarbeiten, d.h. die Seidenfäden Spinnen und Weben sowie Kleidungsstücke nähen. Sie verarbeiten auch Baumwolle, aber keine synthetischen Fasern. So konnten wir uns die gesamten kleinen Schritte der Manufaktur anschauen, das war wieder hochinteressant, zumal sie auch Naturfarbstoffe einsetzen.

Dies sind die Kettfäden für die meist 50 cm breiten Ikatstoffe. Wie beim Batiken werden Teile der Fäden abgeklebt, die dann in anderen Farben gefärbt werden.

Ihre Farbstoffe

Granatapfel, Walnuss, Zwiebel, Indigo, Akazienblüten

Die traditionellen Webstühle auf denen Frauen die schönen Stoffe weben. Hier ist Hand/Fuß Koordination gefragt.

Natürlich müssen wir zum Schluss auch ein paar Stoffe der Firma einkaufen. Und der Tapir bekommt eine Usbekische Kappe geschenkt.

Seht her wie er sich freut.

Und dann heißt es für uns Abfahrt, wir wollen heute noch bis zum Pamir Highway nach Kirgisien und es ist bereits schon Mittag.

Good bye Usbekistan.

Turkmenistan vom 18.07.-21.07.2019

Am 18.07. sind wir von der Iranischen Grenze zur Turkmenischen Grenze gefahren.

Die gut getarnten Soldaten direkt hinter der Iranischen Grenze übersehen wir glatt und werden zurückgewunken. Sie kontrollieren unsere Pässe und schicken uns zu einer großen Halle vor dem einige LKWs stehen. Das Haus ist eine riesige Röntgenstation durch die alle durchfahren müssen. Wir mogeln uns zwischen die LKWs und fahren in die Halle. Die Personen müssen aussteigen und eine Röntgenstation fährt wie bei der Waschstraße an den Autos entlang. Dann geht es weiter zum nächsten Gebäude.

Hier werden die Autos kontrolliert, die Männer sollen beim Auto bleiben und wir müssen schon einmal zur Passkontrolle. Dort zeigen wir unsere Pässe. Dann müssen wir zum nächsten Schalter, der Zahlstelle, 3 Männer sitzen dort nebeneinander, um anscheinend gemeinsam einen Vorgang zu bearbeiten. Wir müssen pro Person 14,- $ zahlen. Mit der Quittung gehen wir dann wieder zu dem 1. Schalter und es werden uns die Daumabdrücke beider Hände abgenommen sowie unser Gesicht gescannt. Dann heißt es warten, immerhin sind wir zu zweit und können uns unterhalten. Die Pässe haben wir immer noch nicht zurück und von unseren Männern gibt es keine Spur. Nach ungefähr einer Stunde kommen auch sie zur Passkontrolle. Aber sie brauchen noch die Stempel im Carnet fürs Auto. Sie gehen von einem Schalter zum nächsten, bezahlen ? Geld, werden hin- und hergeschickt.

Dann fällt dem Grenzbeamten auf, das unsere 1. Station Ashgabat sein soll. Er meint allerdings, das wir dort nicht hindürfen. Wir hätten schließlich ein Transitvisa und müssen auf direktem Weg durch das Land fahren. Die Polizei würde uns die Einfahrt nach Ashgabat nicht erlauben. Nun geht eine rege Diskussion los, wir erklären Ihnen unsere Route, zeigen die Reservierung des Hotels und nennen die weiteren Stationen. Es wird angerufen und diskutiert, bis einer wohlwollend entscheidet, das wir auch nach Ashgabat fahren dürfen.

Dann geht es jetzt wohl los. Die Autos sind durchsucht worden, bei Kolle und Uli im Auto sieht es Wüst aus, aber ok, es scheint alles in Ordnung zu sein. Doch halt, die Männer müssen noch einmal ins Haus, ein Stempel fehlt. Ich kann jedoch endlich ins Auto und Obst und Nüsse essen sowie etwas trinken. Wir haben seit dem Frühstück nichts gegessen und es ist mittlerweile schon nach 17:00 Uhr. Ich werde langsam schwach, es sind immerhin mind. 45 Grad. Ich frage mich, wie es Bodo geht.

Nach einiger Zeit tauchen unsere Männer auf und wir wollen nun endlich losfahren, als sie aufgefordert werden noch einmal reinzukommen. Wir haben ja noch kein GPS. Jedes Auto bekommt zur Überwachung noch ein GPS Gerät ausgehändigt, wir dachten schon diese Regelung gibt es nicht mehr. Aber Fehlanzeige, uns wird einer verpasst und wir müssen ihn im Auto installieren.

Jetzt werden wir also immer überwacht.

Nun ja, damit müssen wir zurechtkommen, aber wir können endlich weiterfahren. Es ist 18:00 Uhr und wir haben fast 4 Stunden für beide Grenzen zusammen gebraucht.

Vor uns liegen noch 100 km bis Ashgabat.

Wir fahren nun nach Westen und die Sonne kommt nach langer Zeit einmal wieder von vorne.

Die Straßen sind super, tolle Berge im Hintergrund, es ist wieder eine ganz andere Landschaft, Kamele grasen auf der Wiese und dann sehen wir die Skyline von Ashgabat. Wir finden auf Anhieb das Hotel Ak Altyn, checken ein und essen noch etwas.

Nach fast 3 Wochen Iran ohne Alkohol bekommt Kolle einen Vodka und Bodo einen Cognac. Das haben sie sich verdient! Und wir sind sehr glücklich auch diese Hürde geschafft zu haben und sehr gut in Turkmenistan angekommen zu sein.

19.07.2019

Heute schauen wir uns Ashgabad an. Wir mieten ein Taxi mit Aircondition, der Fahrer soll uns um 11:30 abholen.

Man sagt uns zwar, dass es eine ungünstige Zeit sei wegen der Hitze und dem Verkehr, aber kühl wird es erst wenn es dunkel ist. Und ein gekühltes Auto ist doch gut…

Dann fahren wir los, es ist zwar heiss, aber von dem Verkehr keine Spur. Wir fahren alleine durch Menschenleere Straßen, nein, es sind Prachtalleen, die alle vom Turkmenischen Herrscher angelegt worden sind. Er hat sich hier in Ashgabat eine eigene riesige Spielwiese anlegen lassen. Es ist wirklich unbeschreiblich. Es gibt nur riesige Prachtmonumente, wie ein Riesenrad, ein Riesenthermometer, diverse Gebäude die wie Raketen von Tim und Struppi aussehen oder aus irgendwelchen Sciencefictionfilmen stammen könnten. Er hat riesige Hotels gebaut sowie andere Prachtbauten, die auf uns leer und trostlos wirken, kein Mensch ist zu sehen. In einem Monument z.B. steht an jeder Seite je ein Soldat in einem kleinen Häuschen nach englischer Tradition nur ohne Fellmütze. Ein Soldat in grün steht davor, gibt ihnen wohl ab und zu Wasser und versorgt sie wohl auch sonst. Der grüne Soldat erzählt uns von der Wachablösung die in 10 Minuten stattfindet und fragt uns nach Zigaretten. Rauchen ist im ganzen Land im öffentlichen Raum verboten und Zigaretten kann man nicht im Geschäft kaufen.

Die Wachablösung lassen wir uns nicht entgehen, obwohl es wieder extrem heiß ist. Und da kommt auch schon die Wachablösung. Mit strammen hochgestreckten Beinen läuft die Wachablösung auf die stehenden Soldaten zu. Dann werden die Gewehre schwungvoll gedreht und salutiert und die Wachen ausgetauscht. Dies Zeremoniell wird wohl immer gleich abgespult, obwohl niemand zuschaut. Niemand ist natürlich nicht richtig, denn Kameras stecken an jeder Laterne und zudem stehen Polizisten, wie aus dem Nichts plötzlich da und sehen auch uns zu.

Wir haben dem Soldaten dennoch ein paar Zigaretten zugesteckt und er hat sie an die Wachsoldaten verteilt, indem er ihre Uniformen zurechtgerückt und unters Hemd gesteckt hat.

Diese Stadt ist einmalig skurril und wir stellen uns vor, wie der selbsternannte König sein Königreich von der Ferne durch die vielen Kameras aus beobachtet, seine Puppen tanzen lässt, sich neue Gebäude für seine künstliche Stadt ausdenkt und ansonsten dafür sorgt, das kein Dreck und Abschaum in seine Stadt kommt. Denn nach Asghabat darf nur der einreisen, der eine Genehmigung hat. Hier sieht man weder zerbeulte Fahrzeuge noch irgendeine andere „Hässlichkeit“.

Abends sind wir dann noch mit der Seilbahn auf einen Berg zur Iranischen Grenze gefahren. Der Blick auf die Stadt, die abends stimmungsvoll beleuchtet wird, ist sehenswert.

Am 20.07. frühstücken wir um 7:00 Uhr, damit wir um 8:00 losfahren können. Unser nächster Stop ist Mary, eine weitere Stadt in Turkmenistan. Wir kommen nach 350 km müde an, weil die Hitze uns doch sehr zusetzt. Das Thermometer klettert immer höher, 45 Grad ist kaum noch auszuhalten. Wir trinken unglaublich viel.

Also fallen wir nach der Dusche einfach ins Bett des Hotel Mary und sinken in einen tiefen Schlaf. Von der Stadt Mary sehen wir nicht viel. Dann am 21.07.2019 um 6:00 Uhr heißt es aufstehen und frühstücken, denn die Karawane muss weiter, ein Teil der Strecke geht durch die Wüste. Zwischenzeitlich erreichen wir Temperaturen von fast 50 Grad. Gott sei Dank sind wir um 11:00 Uhr an der Grenze. Nach allen Formalitäten können wir um 14:00 Uhr weiterfahren. Wie sind inUsbekistan angekommen. Es sind noch ca. 100 km bis Buchara zu fahren, die Straßen sind wieder schlechter und Bodo fährt im Zick Zack um die Löcher und Bodenwellen. Hier gibt es wirkliche Spurrillen. Doch plötzlich erscheinen die blauen Kuppeln Bucharas und es ist nicht mehr weit. Wir haben uns ein traditionelles Hotel ausgesucht, Minzifa Boutiquehotel und wieder heisst es, dies in den engen Gassen zu finden. In Buchara werden zudem fast alle kleinen Straßen renoviert und aufgerissen, so das kein Vorwärtskommen ist, also wird die Geduld von Bodo noch einmal gefordert. Aber mein IPhone zeigt mir wieder die Map und ich kann Bodo nach 2 Versuchen in die Nähe des Hotels zu können, doch noch gut zum Hotel leiten. Obwohl die Gassen eng sind, haben wir vor dem Hotel einen Parkplatz und wir bekommen die letzten 2 Zimmer. Glück gehabt. Wir hätten auch nicht mehr suchen können. Also ab aufs Zimmer, duschen und erst einmal schlafen. Jetzt lassen wir es die nächsten Tage ruhiger angehen.

Übernachtung in der Miandasht Caravanserei

Die kleine Karawane ist heute in der alten restaurierten Karawanserei angekommen, direkt an der alten Seidenstraße gelegen. Dies ist eine sehr große Karawanserei, 15000 m2. Mohamed hat Bodo und mich mit aufs Dach genommen und alles gezeigt. Wir haben die Sonne untergehen sehen und der Mond stand an der anderen Seite, sehr schön.
Wir übernachten heute hier zusammen mit noch vier weiteren Gruppen. Die Zimmer sind zwar einfach eingerichtet aber das Klima ist toll. Nun sitzen wir nach dem Abendessen im Innenhof und genießen die frische Luft. Dies ist sehr angenehm nach der wieder heißen Fahrt. Heute zeigte das Thermometer bis 37 Grad.
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Mit dem Volvo P 145 durch den Iran vom 1.7.2019 – 18.07.2019

Heute sind wir nach einer anstrengenden Tour über 2 Pässe in Armenien auf wieder sehr schlechten Straßen und bei schlechtem Wetter, Regen und Nebel über die Grenze in den Iran eingereist. Alles hat gut geklappt, die Grenze von Mehgri ist klein. Als wir kurz vor dem Übergang über die etwas unheimliche Brücke müssen, wird mir doch etwas mulmig. Was erwartet uns dort?

Ich bin jedoch sofort durch beide Grenzen gekommen ohne Probleme und musste aber immer wieder auf Bodo warten, der alle Papiere mit dem PKW erledigen musste. Die Abwicklung hat ca. 1,5 Std gedauert und ich erwarte Bodo laut Vorschrift nun mit Kopftuch auf der iranischen Seite.

Dann führt die Straße ca. 40 km an einer Grenze entlang Richtung Jolfa. Gegenüber liegt die von armenischem Staatsgebiet umschlossene Aserbeidschanische Enklave Nachitschewan. Es trennte uns nur der Fluss Aras. Auf beiden Seiten gigantische Berge und immer wieder Wachtürme. Aber die iranischen Straßen sind super und wir kamen gut voran. Um 19:30 Uhr kamen wir in Tabriz an und Bodo schlängelte sich durch den chaotischen Verkehr super bis ins Hotel. Dort steht nun unser Tapir Volvo auf dem Parkplatz und wir sind froh heil angekommen zu sein. Morgen fahren wir aber mit einem Taxi und erkunden die Stadt.

Kolle und Ulrike sind bereits am 29.7. im Iran angekommen, sie haben uns rasant überholt. Wir werden uns wohl am 4.7. in Teheran treffen und freuen uns schon.
So, jetzt ruhen wir uns erst einmal aus, Glg an alle ??

2.7.2019

Ein Tag voller Eindrücke in Tabriz

Heute mussten wir uns um die Autoversicherung kümmern, weil wir dies an der Grenze nicht machen konnten, weil keiner da war, der uns eine Versicherung verkaufen wollte.

Die Rezeption des Hotels Sina kontaktiert also eine Person, die helfen kann. Er telefoniert mit Bodo, spricht sogar etwas Deutsch und ist ein pensionierter Englischlehrer. In ca. 10 min sei er im Hotel, um mit uns alles zu regeln.

Bodo wartet also auf ihn und ich besorge die SIM Karten für uns, das Geschäft ist nur fünf Minuten entfernt. Nach ca. 1Std bin ich aber erst mit den SIM Karten zurück, weil der empfohlene Shop mir nun doch keine Simkarte verkaufen kann, aber ein Mann mich zu einem anderen Geschäft begleitet und diese erst aufwendig den Pass kopieren, auf eine Freigabe warten usw. usw.

Als ich dann zum Hotel zurückkomme, erwartet Bodo mich schon mit einem älteren Mann.

Hier für alles seine Kontaktdaten, die in Tabriz einmal Hilfe benötigen oder einfach eine wirklich interessante Stadtführung haben möchten.

Reza hat schon mehreren Touristen geholfen, die mit eigenen Fahrzeugen in den Iran gekommen sind und wird uns zur Versicherung begleiten. Wir steigen in ein Taxi und fahren durch Tabriz. Reza fängt an uns während der Fahrt einiges über die Stadt zu erzählen. Dann kommen wir an und er erklärt dem Versicherumgsangestellten unser Anliegen. Nach 10 Minuten haben wir die Versicherung für umgerechnet 40,-€ und sind zufrieden, zumal Kolle an der Grenze 120,-€ bezahlt hat.

Weil Reza uns sehr sympathisch ist, bitten wir ihn uns „seine“ Stadt zu zeigen, speziell interessiert uns der Basar.

Das Taxi bringt uns zum Basar und es war genau die richtige Entscheidung, diesen Besuch mit Reza zu machen.

Wir schreiten also nach 6000 Kilometern und 4 Wochen durch das Tor zu einer Karawanserei, durch das damals Marco Polo in Tabriz ankam und wo er sich aufgehalten hat.

Wow, so einen Basar haben wir noch nicht vorher gesehen.

8500 Geschäfte, 33 Karawansereien und der ganze Basar erstreckt sich auf ca. 4 Kilometer. Er ist vor 1100 Jahren erbaut worden. Eine ganz besondere Stimmung herrscht auf diesem Markt.

Zuerst laufen wir durch den Leder- und Schuhmarkt, für uns natürlich besonders spannend. Reza erzählt uns, dass es in Tabriz eigene Gerberei gibt und diese Leder dann zu Schuhen und Taschen weiterverarbeitet werden. Die Schuhe haben auch tatsächlich einen tatsächlich eigenen Stil und sind gut verarbeitet. Auch Taschen sind von feinster Qualität und für uns sehr günstig. Natürlich werden sofort Fachgespräche geführt und Visitenkarten getauscht.

In diesem Basar kann der Kunde in Ruhe einkaufen. Er wird nicht wie in anderen Basaren ständig von der Seite angesprochen. Das macht ihn auch so bemerkenswert. Man findet dort getrennt die Bereiche für Lebensmittel, Schmuck, Teppichen, Gewürze, Fleisch, Kosmetika usw.

In den Karawansereien, deren Tore abends, genau wie zu Marco Polos Zeiten, verschlossen werden, sind ebenerdig die Geschäfte. Im Souterrain befinden sich die Workshops, wo z. B. die Teppiche geschoren werden. In der oberen Etage befinden sich Räume in denen natürlich früher die reisenden Händler übernächtigt haben oder zum Teil auch Ware gelagert wurde.

Die Lasttiere konnten ihren Durst im Brunnen löschen und sich unter den Bäumen ausruhen und von der langen Reise erholen.

Jetzt machen dies nur die Katzen und natürlich die Kunden sowie die zum Teil bereits sehr alte Männer, die die Waren auf eisernen Wagen gestapelt durch die Märkte ziehen.

Auch wir gönnen uns nach den langen Gängen durch den Basar Pausen.

In den Restaurants wird natürlich die deutsche Flagge auf unseren Tisch gestellt.

Und weil wir uns durch Rezas vielen interessanten Gesprächen über den Basar, aber auch über den Iran so wohl fühlten natürlich die Iranische Flagge.

Wir haben also bereits eine Deutsch/Iranische Freundschaft geschlossen und hoffen, dass dies auch anderen gelingt.

3.7.2019

Von Tabriz fahren Dir weiter in Richtung Teheran. Unser nächster Stop ist die Stadt Zanjan, mitten im Nirgendwo, eine Stadt mit ca. 400000 Einwohnern, umgeben von gigantischen „Regenbogenbergen“.

Die Stadt wurde ca. im Jahr 210 n.C. gegründet und war auch immer eine wichtige Handelsstadt. Es gibt auch hier einen großen Basar, den wir in jedem Fall besuchen möchten, den Zanjan ist die „Messerstadt“ bekannt für Ihre handgeschmiedeten Messer. Das iranische Solingen.

Diesmal haben wir uns das schönste Hotel in der Stadt ausgesucht, das Grand Hotel.

Wir haben sogar ein Wohnzimmer.

Als wir in unserem Zimmer sind, klingelt Bodos Telefon. Es ist der Iraner aus Frankreich, der neben uns getankt hatte und tatsächlich auch neben uns parkt und hier im Hotel mit seinen Mitreisenden zu Mittag gegessen hat. Er hatte mich auf französisch angesprochen und wir sind dann ins Gespräch gekommen. Ich hatte ihm erzählt, das wir noch ein Hotel in Teheran suchen.

Er ist mit seinem Cousin, seiner Frau und zwei alten Damen unterwegs nach Teheran, sie machen 2 Wochen Urlaub. Seine Frau gesellt sich zu uns und sie empfehlen uns 2 Hotels. Der Cousin gibt uns seine Visitenkarte, er ist ein Geschäftsmann aus Teheran und wir verabreden uns zu Freitag zu einem Abendessen im Restaurant. Kolle und Kern werden ja schon heute in Teheran eintreffen. Die Urlauber aus Frankreich wollen auch noch kurz Messer einkaufen, sie haben einen „Einkaufszettel“ von Ihren Angehörigen aus Solingen, die aber auf die Schärfe der Messer aus Zanjan schwören.

Im Basar spricht mich eine junge Frau auf englisch an und möchte mir ein paar Fragen stellen zu meiner Meinung zum Iran. Das passiert häufig, aber diese junge Frau ist wirklich sehr wissbegierig und spricht sehr gut englisch. Ich nutze die Gelegenheit und frage sie nach den Messern, weil wir noch nicht den richtigen Stand gefunden haben. Eigentlich wollte sie nach Hause, aber sie begleitet uns kurz zu einem Stand, wo wir auch ein paar Messer einkaufen.

In der Mitte ist Arzoo, die junge Frau, links die Verkäuferin.

Neben dem Stand hat Ihr Vater einen Shop, ich kauf auch dort einen Schal.

Arzoo lädt uns zu einem Abendessen ein, sie möchte für uns kochen. Wir sind etwas unsicher, aber die Neugierde auf beiden Seiten ist groß und wir sagen zu.

Nun stellt sich uns die Frage, was bringt man als Gast mit. Wir denken an Blumen und Süßigkeiten und nach einer Rückfrage an unseren Guide Reza aus Tabriz der das bestätigt, machen wir uns auf den Weg Blumen zu suchen, was nicht einfach ist.

Aber wie so immer spielt der Zufall eine große Rolle. Ich schaue mir ein paar Schuhe im Basar an, als Bodo mich darauf aufmerksam macht, was der Verkäufer gerade versteckt.

Tatsächlich, er hat einen schönen Strauß frischer Blumen in der Hand. Er erklärt uns, natürlich wieder nur mit Händen und Füßen, wo er diese gekauft hat. Wir also los in die Richtung, aber wir suchen vergeblich. Wir kommen aber an einer Konditorei vorbei und kaufen schon einmal 1 kg Gebäck

Dort finden wir auch eine Plastikrose und fragen den Jungen, der etwas englisch spricht nach einem Floristen. Er versucht es uns zu erklären, aber wir warten lieber auf den Taxifahrer, dem er das erklären soll. Dieser findet nach langer Odyssee tatsächlich einen Blumenladen. Der Taxifahrer begleitet mich hinein. Im Geschäft steht ein junger Mann, der einen weiteren Mann ruft, der nun anscheinend für mich den Strauss bindet. Er zeigt mir auf Instagram alle seine Fotos, aber ich möchte doch keine Braut ausstatten??. So wähle ich ein paar Rosen aus und er fängt an. Neben mir steht der junge Mann, der immer übersetzt, sowie der Taxifahrer und ein Handlanger vom Chef, der die Rosen draußen auf der Straße von Dornen befreien muss. Mit so einem großen Strauß hätte ich nicht gerechnet, er bindet immer mehr an die Blumen, das Resultat lässt sich sehen

Wir fahren ins Hotel und um 20:30 Uhr holt uns ein Taxi ab.

Der Taxifahrer muss mehrmals anhalten um nach dem Weg zu fragen, aber nach 30 Minuten und nachdem Arzoo bei uns ins Taxi einsteigt und dem Taxifahrer das letzte Stück Weg zeigt, kommen wir an.

Der Tisch wird gedeckt, wir lernen Arzoos drei Schwestern sowie ihren Bruder und die Eltern kennen und unterhalten und bis 1 Uhr früh, bis wir dann doch endlich auf Wiedersehen sagen und das auch so meinen. Leider habe ich nicht mehrFotos mit meinem Handy aufgenommen, aber ich werde Bilder der Familie und einen Bericht über den Abend nachreichen.

Es ist und bleibt für uns spannend. Es ist tatsächlich für uns eine Reise von Begegnungen und wir sind darüber sehr glücklich und dankbar.

4.7.2019

Unsere Fahrt von Zanjan nach Teheran war sehr heiß. Ohne Airkondition fasst nicht auszuhalten. Die Landschaft eher unspektakulär. Das war aber auch gut so, denn der Verkehr war anstrengend und wir mussten uns konzentrieren.

Wir wurden immer wieder rasant überholt und ich weiß nicht wie oft fotografiert.

Froh waren wir endlich in Teheran anzukommen und in der Lobby des Hotels Espinas trafen wir dann auf Kolle, welch eine Freude?

5.7.2019

Wir haben gut geschlafen und treffen und zum Frühstück mit Kolle und Ulrike.

Heute morgen besuchen wir Bekannte von Kolle und Ulrike. Die Bekannte ist Pfarrerin der deutschsprachigen christlichen Kirche im Iran und Ihr Mann ist Lehrer in einer deutschen Schule. Als wir dort in der Kirche ankommen hält gerade die englischsprachige Gemeinde eine Messe. Man begrüßt uns und fragt woher wir kommen und wir bleiben dort bis zum Ende der Messe. Es werden noch ganz begeistert zwei angenehme Lieder gesungen, im Hintergrund läuft, ähnlich wie beim Karaoke, der Text auf einem Bildschirm mit, so dass wir gut hätten mitsingen können. Dann ist die Messe zu Ende und wir gehen ins „Pfarrhaus“ zu Matthias und Kerstin.

Sie haben noch Besuch von Freunden, die gerade zwei Wochen Urlaub im Iran gemacht haben und wir tauschen unsere Erlebnisse aus.

Danach wollten wir eigentlich zu einem Flohmarkt fahren, aber weil wir schon im Norden Teherans waren, sind wir lieber dort oben geblieben und zur Saadabad Palastanlage gefahren.

In dem schönen grünen Gelände von 110 ha haben wir uns das Royal Car Museum, den weißen Palast und das Museum für zeitgenössische Kunst angesehen. Unten im Keller des Museums für zeitgenössische Kunst liegt die Sammlung von über 1500 Bilder und Skulpturen nahmhafter westlicher Künstler der Gattin des Schahs Farah Diba Pahlevi. Keiner der Besucher hat seit der Revolution diesen Schatz gesehen. Schade!

Aber wir haben ein paar Persische Gemälde gesehen, die wie im Märchen spannend anzuschauen sind. Darunter auch ein „Siegfried“ der mit dem Drachen kämpft.

The big Dining room

Das Schlafzimmer des Schahs

Der Persische Siegfried

Und dann wurde es auch schon Zeit ins Hotel zu fahren, weil wir doch mit Saeid und Jo, die wir ein paar Tage zuvor an der Tankstelle kennengelernt hatten zum Abendessen verabredet sind.

Das Restaurant war auch wieder ganz im Norden Teherans und zwar nach der Seilbahn am Ende der Straße. Es ist Freitag und viele Familien machen Picknick oder gehen gemeinsam essen. Wir stehen im Stau, alle wollen auf den Berg.

Nach einigem Hin und Her finden wir das richtige Restaurant und Saeid und Jo kommen auch gerade an.

Nach und nach kommen noch ein paar Verwandte von Saeid und Jo und es wird ein richtig schöner Abend.

Stimmung auf dem Berg

Persische Süßigkeiten

2.v. Links ist Jo, 2.v. Rechts ist Saeid

Mary hat einen Kuchen mitgebracht.

Wir lernen wieder viele liebe Leute kennen , die Kontaktdaten wurden ausgetauscht und wir hoffen auf ein Wiedersehen. Könnten doch alle so freundlich miteinander umgehen…

Vielen Dank Jo und Saeid für den schönen interessanten Abend.

6.7.2019

Heute waren wir im Museum der Heiligen Verteidigung. Ein riesiges neues modernes Museum. Hier geht es um den achtjährigen Krieg gegen den Irak.

Didaktisch ist das Museum sehr gut aufgebaut. Hier gibt es viele Filme, anschauliche Simulationen der damaligen Zustände und sehr viel Kriegsmaterial zu sehen. Sehr eindrucksvoll wird auf die vielen Gefallenen eingegangen, die bis heute als Märtyrer verehrt werden und geehrt wurden. Auch die Versehrten werden glücklich dargestellt, denn sie sind stolz und glücklich sich für das Vaterland eingesetzt zu haben.

Denn auf die Märtyrer wartet das Paradies. Symbolisch wird der Besucher durch einen Gang in eine hell beleuchtete Moschee geführt, begleitet durch sphärische Klänge.

Die Jungfrauen haben wir natürlich nicht zu sehen bekommen.

Als Kontrast waren wir danach im Golestan Palast, der seit 2013 Unesco Weltkulturerbe ist.

7.7.2019

Nun sind wir in Kashan, 250 km südlich von Teheran. Dies ist eine kleinere Stadt mit fast ausschließlich Lehmbauten in der Innenstadt. Nun sind wir dort angekommen, wie ich mir die persischen Städte vorgestellt habe. Dicke Holztüren in rau verputzen Lehmbauten, dahinter befinden sich die Häuser, abgeschirmt von den Blicken der Fremden. Enge Gassen, runde Kuppeln. Die Straßen sind nicht für Autos konzipiert, sondern hier gingen Lasttiere durch.

Wir hatten uns ein traditionelles Hotel ausgesucht, aber die schwere mit Eisen beschlagene Holztür ist verschlossen. Ich rufe die Telefonnummern an, die auf einem Schild stehen, aber es meldet sich niemand. Ich betätige den schweren Klopfer an der Tür und höre im Inneren endlich Stimmen. Die Tür öffnet sich und ein Mann erklärt mir, dass das Hotel heute leider geschlossen ist, wir können erst morgen ein Zimmer bekommen. Ich erzähle ihm von unserer weiten Reise, aber es ist dennoch nicht möglich. Ich frage nach Alternativen und er geht mit mir durch die Gassen zu einem anderen Hotel. Auch dort öffnet sich die Holztür langsam, leider ist dies kleine Hotel belegt. Er zeigt jedoch auf die Holztür gegenüber und wir haben Glück. Dieses Hotel, Atlasi House hat geöffnet, sie haben 2 Zimmer für uns und es entspricht meinen Vorstellungen. Wir checken ein.

Kolle und Ulrike sind auch soeben angekommen und sie finden das Hotel auch gut.

Die Autos werden entladen, die Zimmer schnell bezogen und dann sitzen wir auch schon alle in der mit Teppich belegten Sitznische, trinken kühles Wasser, essen die am Wegesrand gekauften Kirschen und Trockenfrüchte sowie Nüsse und kommen erst einmal an. Es ist sehr heiss, sicherlich über 40 Grad.

Um 18:00 Uhr bringt uns ein Taxi zum Basar, er soll einer der schönsten sein.

Und tatsächlich, die Stadt Kashan hat noch sehr viele alte riesige Handelshäuser und mitten drin steht der Basar. Hier sind viele Silber- und Goldschmiede, man findet aber auch tolle Keramiken und Gläser. Ein Mann bringt uns auf das Dach des Basars und jetzt erkennen wir die wirkliche Schönheit.

Hier ein paar Stimmungsfotos, wir waren um 20:00 Uhr auf dem Dach und hatten einen tollen Blick.

8.7.2019

Heute haben wir uns den historischen Hammam des Sultan Amir Ahmad angeschaut, sowie das Tabatabai Haus und das Abbasian Haus.

Der Hammam ist 1000 m2 groß und wohl anscheinend die schönste historische Badeanlage im Iran. Auch dort durften wir auf das Dach

Das Tabatabai Haus wurde 1830 für einen reichen Teppichhändler errichtet. Es hat 40 Räume und eine Wohnungsnutzfläche von 4700 m2. Man verläuft sich dort. Besonders spannend fanden wir den Windturm, ein Kamin mit 4 Zügen. Die Luft zirkuliert so gut darin, das wenn man unter dem Kamin steht, immer wieder einen frischen Luftzug spürt. Dieses frische kalte Luft wird dann in Luftkanäle geleitet und die entsprechenden Räume damit gekühlt. einfach ? . Ansonsten geht man Treppauf, Treppab, in einen Spiegelsaal, in einen Businessbereich, in Winter- und Sommerzimmer, Küche und Waschraum, selbst Toiletten gab es bereits damals.

Das historische Stehklo hat nur einen breiteren Schlitz im Boden und da hockte man sich einfach hin, genauso, wie wir es auch noch heute im Iran häufig antreffen.

Schön sind immer wieder die Innenhöfe, die sicherlich im 19. Jahrhundert schön bepflanzt waren, bzw. mit Wasserbecken mittig angelegt wurden.

Das Abbasien Haus ist ähnlich aufgebaut, hat jedoch drei Etagen. Es wird allerdings derzeit restauriert.

Heute Abend haben wir uns dann noch den Fin Garten angeschaut, ein Paradiesgarten, angelegt auf Geheiß von Schah Abbas I

Und dann hat uns uns unser lieber Taxifahrer

wieder in die Stadt gefahren, zum Haus American, wo wir ursprünglich Quartier beziehen wollten und haben dort vorzüglich im Spiegelsaal gespeist.

Jetzt sitzen wir noch vor unserem Zimmer, genießen die schöne Abendstimmung und das Plätschern des Wassers und ich sage: „Gute Nacht“. Meine Füße sind mehr als Müde vom vielen Laufen in der Hitze. Bodo liest noch ?

9.7.2019

Heute wollen wir es ruhig angehen, Kolle und Ulrike wollen in Karawanserei fahren und in die Wüste, aber wir haben es uns anders überlegt und möchten lieber noch die Zeit in Kashan verbringen.

Wir gehen also auf den Basar und kaufen tatsächlich einen Teppich. Er hat so ein spezielles Muster und ist relativ klein, das wir uns dazu entschließen ihn mitzunehmen auf unsere Reise. Und schließlich sind wir auf der Seidenstraße unterwegs und müssen auch Handel treiben. Der junge Verkäufer spricht perfektes amerikanisches Englisch. Ich frage ihn, ob er in Amerika studiert hat, aber er hat Englisch allein im Selbststudium und anhand amerikanischer Filme gelernt. Wir albern etwas rum, das er froh sein kann, das er die Sprache nicht von Bullywood Filmen gelernt hat. Aber auch diesen Slang beherrscht er perfekt.

Leider lässt er absolut nicht mit sich handeln und wir schlagen nur einen neuen kleinen Anhänger für den Tapir raus.

Sein Kommentar: „I am a Tapir Shooter“.

Er hat immer ein Videospiel gespielt, bei dem man auch Tapire erschiessen musste.

Im Verkaufsraum hängt ein echt seltenes Stück Teppich, auf dem Detailgetreu der Iran/Irakkrieg abgebildet ist. Man sieht Panzer, Soldaten, abgeschlagene Köpfe, bzw. Körper ohne Kopf usw., sehr extrem. So einen Teppich habe ich noch nie gesehen. Der Verkäufer erzählt uns, das dieser Teppich natürlich eine Seltenheit ist und sie hoffen, ihn irgendwann einmal an ein Museum verkaufen zu können.

Ein Keramikvogel mit Schuhen für den Tapir.

Am späten Nachmittag wollen wir uns mit dem Taxi eine Höhle in der Nähe anschauen, aber es kommt anders als gedacht. Ulrike ruft an und erzählt, das Ihnen gerade ein anderes Auto in die Seite gefahren ist. Nur Blechschäden, Menschen wurden nicht verletzt. Es wird wohl die Polizei kommen und sie brauchen Unterstützung. Bodo ruft Edris an, unseren netten jungen Mann von der Rezeption, der uns auch schon gestern in eine Werkstatt und zum Autowaschen begleitet hat. Edris hat Zeit und kommt auch sofort ins Hotel. Er ruft bei der Polizei an und erfährt per Telefon, wo sich der Unfall ereignet hat und wo alle Unfallbeteiligten sich nun befinden. Das wäre doch in Deutschland gar nicht möglich. Aber hier ist alles kein Problem, er fährt mit Bodo dorthin und regelt alles souverän. Das Auto kommt sofort in eine Reparaturwerkstatt, die Beulen an den Türen werden entfernt, alles wird neu lackiert und das Auto ist am nächsten Tag wieder fertig.

So fahren wir am 10.7.2919 alleine nach Isfahan und Kolle und Ulrike kommen nach. Hier unser Abschiedsfoto mit Edris

In Isfahan haben wir uns wieder ein traditionelles Hotel ausgesucht und wir sind begeistert. Es heißt nach seinem Inhaber, Hotel Bekhradi. Ein Zimmer wie aus 1001 Nacht. Es ist Nebensaison und wir haben das Hotel gefühlt für uns alleine.

Hier bleiben wir gerne 2 Nächte.

Nachdem wir uns frisch gemacht haben, gehen wir in die Stadt zum Iman Platz, der abends einen ganz besondere Atmosphäre haben soll.

Mitten drin ist ein Brunnen und wir werden von einem Fernsehteam angesprochen, ob Sie uns über unsere Eindrücke über Isfahan und den Iran interviewen könnten. Und bevor wir auch darauf antworten können, werden uns weitere Fragen gestellt, die wir gerne beantworten und die von 2 Kameraleuten gefilmt werden.

Überhaupt werden wir ständig angesprochen, hier in Isfahan wird es allerdings schon fast lästig.

Aber auf ein Gespräch lasse ich mich gerne ein, weil Bodo schon meinte, dass dies wohl nicht passieren wird. Eine vollständig in schwarz gekleidete junge Muslima spricht mich auf Englisch an und fragt ob Sie mir ein paar Fragen stellen darf.

Sie ist Englischlehrerin und hat vor 5 Monaten Ihr Studium beendet.

Natürlich fragt auch sie , ob wir denn ohne Guide im Iran auskommen, sie selbst möchte auch noch Touristguide werden.

Sie möchte uns gerne zum Womensclub mitnehmen und wir sind natürlich neugierig was das ist und gehen mit.

Mitten auf dem Iman Platz werden Teppiche ausgerollt und es wird bald gebetet. Drumherum stehen Zelte, von denen ein Zelt der Womensclub ist. Wir werden von den schwarz bekleideten Frauen umringt, werden fotografiert und bekommen jeder eine selbstgebastelte Blume mit einem Schriftzug in arabisch. Es steht wohl darauf: I Love you, das soll heißen: Gott liebt Dich.

Alle sind super nett und freundlich und sie unterscheiden sich kaum von den „Christen in Deutschland“. Man zelebriert eine Messe, betet, spricht über den Glauben, möchte informieren, huldigt seinen Gott.

Wir laden die junge Frau zum Eis ein.

Ich frage sie nach ihrem Gehalt als Lehrerin. Sie bekommt weniger als wenig, Lehrer werden äußerst schlecht bezahlt, ihr einziger Lohn ist die Freude der Schüler.

Und das ist wirklich ein ganz großes Problem vieler junger Akademiker im Iran. Sie sind super ausgebildet und hochmotiviert, müssen aber noch nebenbei 2 bis 3 Jobs am Tag machen, um überleben zu können.

Ich sollte auf ein Blatt meine Wünsche und Eindrücke aufschreiben.

Ich bin vom Iran positiv überrascht, das Land ist wunderschön und die Menschen sehr freundlich. Wir fühlen uns sicher und tatsächlich willkommen.

Ich wünsche Frieden, ein Leben ohne Sanktionen, keine Unterdrückung, Freiheit, und Gleichberechtigung.

11.Juli 2019

Wir haben den ganzen Tag in Isfahan verbracht und uns die alten Gebäude angeschaut. Natürlich gehört der Gang über den Basar dazu. Besonders glücklich sind wir über den Kauf einer alten gewebten Tasche, die früher auch die Kamele tragen mussten. Nun reist unser Volvo stilvoll auf der Seidenstraße weiter.

Hier ein paar Stimmungsfotos

Ali der Teppichverkäufer

Mehdi hilft uns, die Tasche ist oben!

Mehdi arbeitet in der Rezeption des Hotels Berkhran. Er ist auch eigentlich Englischlehrer, aber hat aus finanziellen Gründen umgesattelt. Mehdi hat uns viele Tipps gegeben und ist auch sehr nett.

Hier noch ein Foto vor dem Hotel

Einfache Holztür, dahinter ein Refugium

Abends haben wir uns dann die schöne Brücke am Fluss angeschaut, wie hunderte anderer Menschen auch.

Ständig begleiten uns die Sätze: welcome to Iran, where are you from, do you like Iran, I Love you and Germany is good…

Manche wissen nicht was sie sagen, mit anderen kommt man ins Gespräch. Es ist durchaus am Abend auch nach einem anstrengenden Tag nervig, aber wir sind geduldig und nehme es mit Humor.

12.07.2019

Heute geht unsere Reise wieder gen Norden und dann weiter nach Osten, wir werden bald den Iran verlassen.

Hatte ich eigentlich schon erzählt wie teuer Benzin ist? Wir tanken immer ca. 45 Liter und zahlen knapp 4,- € für die Füllung.

Zwischenziel heute ist die heilige Stadt Qom, ein wichtiger Pilgerort. Heute ist Freitag und unser Hotel liegt direkt neben der Begräbnisstätte von Fatheme Masumeh. Die Straßen sind gesperrt und wir kommen einfach nicht zum Hotel Qom International.

Wieder einmal bringt uns ein Taxi durch Einbahnstraßen und Schleichwege fast ans Ziel, aber es geht nicht weiter. So laufe ich zum Hotel und es kommt ein Page mit zum Auto, der Bodo durch die Gassen zur Garage führt während ich einchecke.

Doch die Fahrt hat sich gelohnt, wir können uns alles zu Fuß anschauen und die Gebäude sind großartig.

Wir schlendern zur Moschee, bis uns die Muslima in schwarz mit grünem Puschelstaubwedel zu einer Tür an der Seite verweisen und Tschador sagen. Ok, ich muss also einen Tschador tragen. Ich will mich anstellen, werde aber hineingewunken. Man reicht mir den Hörer eines schwarzen Bakelittelefons und jemand fragt mich wo unser Auto ist. Ich sage im Hotel, aber weiter verstehe ich nicht was er möchte. Ein anderer kommt ans Telefon, den ich besser verstehe und der mich fragt woher ich komme und als ich Germany sage ist er ganz euphorisch. Er schickt mir einen Guide. Dieser kommt und holt uns ab. Ich bekomme einen Tschador um, eine Frau hilft mir. Bodo ist ganz angetan von meinem neuen Outfit. ?

Der Guide führt uns herum. In die Moschee dürfen wir nicht, es wird bald gebetet.

In Qom hat Khomeini gewohnt und bis zu seinem Exil 1963 gewirkt.

Es gibt das Khomeini Haus hier, aber heute ist es schon zu. Darin arbeiten laut Reiseführer wohl eine Art telefonische Seelsorger, die in allen Lebenslagen laut dem Koran Tipps geben und bei Bedarf für einen Beten…., das müssen wir uns nicht unbedingt anschauen.

Ich bin sehr froh keinen Tschador tragen zu müssen, die halbe Stunde Tortour hat mir schon gereicht, zumal bei der Hitze!

Morgens am 13.07.2019 fahren wir weiter, als Zwischenziel Richtung Mashad haben wir Shahmirzad eingeplant, dort soll es ein Hotel geben, die mit einem auch zu den Sinterterassen von Badab-E Surt in die Berge fahren. Dies ist bei Ankunft jedoch für uns eine Enttäuschung, das Zimmer soll fast 50,- € kosten, was wir in Teheran für ein 5 Sterne Hotel bezahlt haben und niemand spricht Englisch und eine Tour bieten sie auch nicht an. So suchen wir ein anderes großes Hotel auf. Hier schaue ich mir alle Zimmer an, aber zwei passende sind für uns nicht da. Entweder stehen 4 Einzelbetten im Raum oder der Raum rocht stark nach irgendwelcher Chemie, ich bin schon sehe genervt nach dieser extrem heißen Tour. Die junge Frau an der Rezeption nennt uns ein anderes Hotel, Hotel Sangesar, das gut ist und gerade noch 2 Zimmer für uns frei hat. Ein hektischer Angestellter zeigt mir in Windeseile die Zimmer und ich checke ein. Da kommen sich schon Kolle und Uli an. Kolle sagt: „Hier ist der Koffer, ich helfe Bodo noch erst einmal beim Richten der Karambolage“. Da hat doch der hektische Angestellte Bodo, obwohl Bodo ihn darauf hingewiesen hat, in einen Carport gewunken und nicht darauf geachtet, dass der Dachgepäckträger zu hoch ist. Dieser ist nun 10 cm nach hinten gerutscht und schief. Nun ja, das auch noch. Bodo und Kolle richten es, Bodo hat sogar noch Lack dabei und dieser trocknet bei der Temperatur ja in Sekundenschnelle. Nichts ist wirklich kaputt!

Nun aber endlich unter die Dusche und danach können wir auf der Dachterasse zu Abend essen.

Die Hochzeitsfeier im Hotel stört uns gar nicht. Es feiern anscheinend Männer und Frauen getrennt, es wird gegessen um das Brautpaar erscheint einmal bei den Männern und einmal bei den Frauen. Dann wir gesungen und es werden Lieder gespielt, aber wir sind alle so müde, das wir davon nichts mehr mitbekommen.

14.07.2019

Weiterfahrt zur Karawanserei Miyndasht.

Wir parken das Auto und gehen durch das große Holztor hinein, rechts ist der Klopfer für Frauen und Links für Männer. Den Unterschied hört man tatsächlich deutlich am Klang.

Der Klopfer für Frauen

Der Klopfer für Männer

Wir schauen uns die Räume zum Übernachten an und entscheiden uns zu bleiben. Diese Erfahrung wollen wir uns nicht nehmen lassen. Wir dürfen die Autos in die Karawanserei fahren und im Schatten parken.

Ein Teil der Räume sind als Restaurant stilecht restauriert worden. Wir bekommen Tee und Süßigkeiten und genießen diesen ausgestreckt auf einem Teppich.

Danach erkunden wir die Gebäude, die aus 3 Karawansereien bestehen. Ein Teil ist wohl sehr alt und die gute Lage hat wohl dazu beigetragen, dass die Gebäude immer wieder restauriert wurden, aber auch neue hinzukamen.

Hier spürt man, wie es früher zuging. Schon von Weitem sah man die Karawanen. In dem Taubenturm wohnten unzählige Tauben, die man auch als Brieftauben nutze, um Nachrichten zu verschicken und zu erhalten.

Es gab zahlreiche Plätze auf denen die Händler ihre Sachen bequem vom Rücken der Kamele oder anderen Lasttieren entladen und ausbreiten konnten. Es gab kleine sowie große Räume. Je nach Art der Ware, konnte der Händler sich die Räume sicherlich aussuchen, um seine Ware adäquat zu präsentieren und feilzubieten. So gab es Plätze selbst im Freien, auf denen bestimmt auch Teppiche im rechten Licht präsentiert worden sind.

Die Gebäude aus Ziegelsteinen erbaut und mit Lehm verputzt haben auch wieder zahlreiche Schlafräume, Hammams zum Reinigen sowie auch Haremsräume, wenn ein Herrscher mit seinem ganzen Gefolge unterwegs war und diese sicher untergebracht werden mussten.

Große Zisternen sorgten für frisches Wasser.

So genießen wir die unglaubliche Stimmung unf übernachten mit weitern vier Familien in den umgebauten Räumen. Wir essen zu Abend, sitzen alle vor unseren Zimmern, draußen stehen auch Betten, auf denen sich die Gäste ausstrecken, frisches Obst genießen und unterhalten, bis alle einschlafen.

Die Iraner nehmen auch hier wieder alle Kontakt mit uns auf, möchten wissen woher wir kommen, wohin wir fahren, geben uns Tipps für unsere Reise, bringen uns Obst und sogar Geschenke. Das ist wirklich einmalig.

Um 6 Uhr in der Früh reisen die ersten Gäste weiter. Wir trinken draußen Tee, genießen die Stille und die noch kühle Luft, bevor wir uns auch auf den Weg machen.

Mohamed, der so eine Art Hausmeisterfunktion in der Karawanserei hat, brachte uns für den Tapir Volvo zwei Geschenke und wünschte uns sicherlich damit eine gute Reise. Er konnte nicht viele englische Worte und in Deutsch: Tschüss und auf Wiedersehen.

Aber wir haben uns in der Stille und mit Gesten bestens unterhalten.

Zwei Schafshörner für den Kühler

Eine selbstgebastelte Kette

Am 15.07. kommen wir dann in Mashad an, es ist die Zweitgrößte Stadt Irans. Hier leben 3. Millionen Einwohner und jährlich kommen ca. 30 Millionen Touristen. Es ist genauso wie Qom ein Wallfahrtsort für die Schiiten. Sie verehren ihre 12 regulären Nachfolger Mohameds. In Mashad ist das Grab des Imam Ali Reza, der 8. Imam.

In Mashad spüre ich wieder die angespannte Religiosität. Hier werden wir nicht neugierig und freundlich betrachtet, sondern von oben bis unten inspiziert. Man schlendert hier auf den Straßen als Frau gesittet im möglichst schwarzer Kleidung.

Mashad präsentiert sich ganz anders als Teheran. Mashad ist modern, hat schicke westlich angehauchte Läden und sogar super neue Omnibusse. Die Hochhäuser reihen sich aneinander, oftmals sind es Hotels. Die köstlichen Süßigkeiten oder Trockenfrüchte sowie andere Köstlichkeiten werden hier in hell leuchteten Geschäften hinter hohen Glasfronten angeboten, fein präsentiert in schönen Glasbehältern.

In Mashad wird gebettelt, bzw. viele bieten kleinere Mengen Sachen an, wie z.B. Socken oder Schmuck, um über die Runden zu kommen. Selbst auch Kinder bieten Dinge wie z.B. Kaugummi an und laufen so lange hinter einem her, bis man ihnen entweder etwas abkauft oder etwas schenkt.

Nun ja, wir bleiben 3 Nächte hier, um uns auch im Turkmenischen Konsulat um unsere Visa zu kümmern.

Heute Abend im Restaurant des Hotels Darvishi, wurden wir zum 1.Mal darauf hingewiesen unsere Kopftücher aufzusetzen. Das sei hier Gesetz.

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16.07.2019

Auch schauen die Leute komisch und kichern, wenn Bodo hinten im Taxi zwischen Ulrike und mir sitzt. Ein Mann geht oder sitzt nicht zwischen zwei Frauen, sondern anscheinend nur neben seiner Frau. ??‍???????‍?

Heute waren wir im Turkmenischem Konsulat und haben ohne Probleme unser Transitvisum bekommen. ?

Nun werden wir noch die letzten beiden Tage im Iran verbringen. Diese Region ist bekannt für seine Pistazien, den Safran sowie die Türkise. Also müssen wir die Zeit noch nutzen und diese Dinge einkaufen. Die Pistazien sind tatsächlich sehr lecker, wir hatten Sie am Straßenrand schon probiert. Leider wurden wir uns mit dem Händler nicht einig und haben keine gekauft. Gestern habe ich auf dem Basar welche probiert, aber die schmeckten muffig. Aber wir suchen weiter. Genauso sieht es mit den Türkisen aus. Wenn mir ein Stein gefällt, hat er eine kleine Macke oder das Schmuckstück ist nicht schön gearbeitet. Die Auswahl ist zudem riesig und macht es mir auch nicht einfacher.

Am 18.7. geht es weiter nach Turkmenistan. Mal sehen, was uns dort erwartet. Ich weiß aber schon jetzt, das wir, wenn es irgendwie geht noch einmal in den Iran reisen.

17.07.2019

Heute haben wir uns doch noch das Imam Reza Heiligtum in Mashad angeschaut. Obwohl ich nicht noch einmal einen Tschador anziehen wollte. Aber es hat sich gelohnt.

Wie auch in Qom werden wir wieder von einem Guide abgeholt und herumgeführt. Dieses Mal ist es ein junger Geistlicher. Er studiert an der Uni auf dem Gelände hat bereits seinen Masterabschluss, studiert nun aber noch weiter Internationales Recht. So führt er uns sicher und kompetent durch die Gebäude und wir sind nur am Staunen, so schön sind die Gebäude, die Spiegelsäle und Plätze. Auf dem ersten großen Platz den er uns zeigt ist Platz für 80.000 Menschen zum Beten. Insgesamt kann das Arsenal bis zu 1,5 Millionen Menschen auf einmal aufnehmen.

Dann gehen wir durch Spiegelhallen ins Innere und werden in einen Raum geführt, in dem 2 Stühle vor einem Fernseher stehen und auf denen wir Platz nehmen. Uns werden 2 Filme gezeigt.

Dann kommt ein weiterer Geistlicher, der uns ein paar Fragen stellt und dem auch wir fragen stellen können. Wir erhalten jeder eine kleine Infotasche und es geht weiter durch riesige Räume, die mit Teppichen aus eigener Produktion ausgelegt sind.

Wir nähern uns dem Mausoleum von Imam Reza.

Im Jahr kommen fast 30 Millionen Pilger in die Stadt. Wer wenig Zeit hat und nicht in das Innere des Mausoleums gehen kann, nimmt durch das goldene Tor Kontakt mit Imam Reza auf.

Die Pilger küssen das Tor und beten.

Für uns war es sehr beeindruckend diesen Platz erleben zu dürfen. Das durchaus auch kritische Gespräch mit unserem Mullah hat uns gezeigt, wie unterschiedlich die Sichtweisen der religiösen Menschen sein können und uns dennoch soviel verbindet. Wir müssen unsere Vorurteile tatsächlich immer wieder hinterfragen. „Kommunikation hilft“

Dieser Platz ist lebendig, die Menschen genießen die Nähe zu ihrem Heiligen , sie kommen in der entspannten Atmosphäre zu sich. Sie setzen sich mit ihren alltäglichen Sorgen und Nöten auseinander und bitten um Hilfe und Unterstützung.

Auch ich habe kurz innegehalten um für meine Lieben alles gute zu Wünschen.

18.07.2019

Wir fahren früh los zur Grenze nach Turkmenistan, es wird sehr heiss, das Thermometer klettert auf 45 Grad. Gut, das wir uns langsam an die Hitze gewöhnt haben. Wir trinken sehr viel.

Wir überqueren einen Pass mit knapp 3000 m. Die Strecke ist atemberaubend. Unten wieder angekommen gibt es einen Fluss und dort sehen wir grüne Reisfelder, eine Augenweide für unsere Augen.

Die Grenze naht und wir kaufen in einem Grenzshop noch kurz für das übrige iranische Geld Datteln, Pistazien und Plätzchen ein. Auch 4 Packungen Zigaretten, die in Turkmenistan beliebte Zahlungsmittel sein sollen. Dort herrscht im öffentlichen Bereich Rauchverbot. Zigarette kann man nicht öffentlich kaufen.

Hier sehen wir die ersten Turkmenischen Frauen mit ihren bunten Kleidern und den hohen Tüchern.

Man sagt uns, die Grenze ist bereits geschlossen, aber wir gehen ins Büro.

Dort ist es kühl und uns werden Stühle angeboten. Niemand spricht Englisch, wir zeigen die Pässe und unser Carnet de Passage. Einer geht raus und kommt mit einem Mann zurück, der englisch spricht.

Wir sollen zu dem nächsten Gebäude fahren. So schauen sich bei der Durchfahrt die Grenzsoldaten auf dem Weg immer wieder unsere Pässe an und machen Fotos vom Volvo. Beim Gebäude, dem Commercial Hall, wird uns erzählt, das hier nicht mehr gearbeitet wird erst wieder morgen. ??????? Doch es kommt Rettung, ein junger Mann nimmt sich uns an, er hastet mit uns durch das Gebäude, spricht mit einem Beamten, füllt Papiere aus? Kopiert die Pässe, das Carnet, die Iranischen Visa und geht mit uns zur Passstelle und dem Zoll. Er kann das nötigste in Englisch und sagt uns, das die Turkmenische Grenze in 2 Stunden schließt. Doch der Polizist, der unsere Pässe kontrolliert, hat die Ruhe weg. Er schaut sie sich an, wir sollen Platz nehmen. Das geht nicht, denn die Plätze sind belegt. Nun stehen wir eben. Doch dann öffnet er die Tür, wir sollen reinkommen und im Inneren Platz nehmen. Wir warte. Dann kommt ein älterer Herr im blauen Hemd und bittet uns in ein Büro. Er fragt uns nach unserer Reise, durch welche Länder Dir gekommen sind, welche Städte wir uns im Iran angeschaut haben und wie es uns im Iran gefallen hat. Alles schreibt er auf und vergleicht es dann mit den Angaben in unseren Pässen. Er scheint zufrieden und erlaubt uns zu gehen. Nun weiß auch der Geheimdienst Bescheid. Es gibt die gewünschten Stempel für das Carnet für die Autos und wir verabschieden uns von unserem jungen Helfer mit einer Geldspende, ist doch klar.

Auf Wiedersehen Iran